Dienstag, 31. März 2009

Die Tradition

Der Orientalismus als bedeutende Kunstrichtung mag zwar Anfang des 20. Jahrhunderts sein Ende gefunden haben. Seine Art jedoch Themen zu bearbeiten, nackte Frauen in exotisch-orientalischem Ambiente in Pose zu setzen, wirkte weiter.
Hier zwei Beispiele des US-amerikanischen Künstler Robert McGinnis (geb. 1926). Er machte unzählige Illustrationen für Magazine, Taschenbücher und fürs Kino. Beide Bilder dürften aus den 1960er Jahren stammen.

Eine Art moderne Odaliske

Modesty Blaise

Samstag, 28. März 2009

Orientalische Historienbilder

Die Beispiele des US-amerikanischen Malers Frederick Arthur Bridgman (1847-1928) zeigen, dass der Orientalismus auch gerne mit historischen Motiven kombiniert wurde. Das machte eigentlich keinen großen Unterschied, lediglich vielleicht dass man noch mehr Exotisches ins Bild packen konnte.

Die Prozession des heiligen Apisbullen

Kleopatra auf den Terrassen von Philae

Donnerstag, 26. März 2009

Mariano Fortuny

Mariano José María Bernardo Fortuny y Marsal (1838-1874) zählt sicher zu den bedeutendsten spanischen Malern seiner Zeit, war aber auch der wichtigste spanische Orientmaler.

Auf diesen beiden Bildern ist deutlich zu sehen, was für das Genre am wichtigsten war: orientalische Architektur, ruhige gelassene Krieger, das Licht und eine Odaliske.

Alles erscheint in einem historisch-exotischen Ambiente.

Der Hof der Alhambra (1871)

Odaliske (1861)

Dienstag, 24. März 2009

Odalisken - Männerträume

Das wahrscheinlich wichtigste Sujet der Orientalisten waren die Odalisken - die Haremsdienerinnen. Künstlerisch haben sie ihre Vorbilder natürlich bei den zahllosen Bildern "klassischer" sich räkelnder nackter Frauen wie Venus, Danae etc.
Bei der Odaliske wurde nun diese klassische Pose in orientalischem Ambiente präsentiert. Auch hier lag der Auslöser sicher bei Napoleons Feldzug nach Ägypten der Auslöser.

Vielleicht nicht das allererste, aber sicher das erste richtig bekannte Bild dieser Art ist die "Grande Odalisque" (1814) von dem Franzosen Jean Auguste Dominique Ingres. Er sollte damit eine Lawine auslösen.

Bei all den Odalisken, die nun in den nächsten 100 Jahren (zum Teil hält sich das Sujet sogar bis heute) folgten sollte man aber nicht vergessen, dass wahrscheinlich keiner dieser Maler jemals einen Harem von innen sah. Bei den Odalisken handelte es sich um reine Männerphantasien, für die man sich die notwendigen Anregungen in Pariser Bordellen besorgte. Einige kamen sicher auch bis in die Bordelle von Tanger, Kairo oder Beirut.

Das Foto zeigt Henri Matisse (1869–1954), der Dutzende von Odalisken malte, mit Modell in seinem Atelier in Paris.

Diese Foto wurde wahrscheinlich in einem amerikanischen Bordell gemacht und zeigt, dass die Damen dort auf entsprechende Kundenwünsche vorbereitet waren.

Montag, 23. März 2009

Antonio Maria Fabrés Costa

Zwei "maurische Wachen" des spanischen Orientalisten Antonio Maria Fabrés Costa (1854-1938). Sie sind nicht ganz so prächtig wie die von Ludwig Deutsch, deshalb aber nur scheinbar "realistischer".



Fabrés Costa kam 1875 mit einem Stipendium nach Rom und machte dort Bekanntschaft mit dem Werk von Fortuny, der kurz zuvor gestorben war. Bald begeisterte er sich für den Orientalismus. Er hatte mit seinen Orientbildern großen Erfolg und galt vielen als der würdige Nachfolger Fortunys.

Donnerstag, 19. März 2009

Ludwig Deutsch

Der Österreicher Ludwig Deutsch (1855-1935) verbrachte den größten Teil seiner Schaffenszeit in Paris, wo er mit seinen Haremswachen viel Erfolg hatte. Im Salon von 1900 gewann er sogar eine Goldmedaille.


Ludwig Deutsch: Nubische Wache (1895)


Ludwig Deutsch: Palastwache (1902)

Die Bilder überzeugen vor allem durch die Pracht, die Pracht der Waffen, der Kleidung und nicht zuletzt der Architektur. Dazu passt natürlich die stolze Haltung der Gardisten.

Man sollte vielleicht deshalb nicht ganz vergessen: alles pure Phantasie!

Mittwoch, 18. März 2009

Edwin Lord Weeks

Zum Anfang zwei Ölskizzen von userem Lieblingsmaler Edwin Lord Weeks (1849 – 1903).
Einem der wirklich großartigen Orientalisten.

Bewaffneter Reiter.


Zwei Mädchen

Weeks stammte aus Massachusetts, studierte aber in Paris - u. a. bei Jean-Léon Gérôme. Später war er Mitglied der Münchner Sezession.
Weeks bereiste wie viele Orientalisten auch Spanien und Marokko. Seine bekanntesten Bilder entwarf er jedoch in Indien. Damit ist er einer der wenigen Orientalisten, die über den vorderen Orient hinauskamen.